100 Jahre Groß-Berlin 2020: (1.) Die Wohnungsfrage
12. Hermann-Henselmann-Kolloquium am Samstag, 27. Februar 2016 // 10:00 bis 19:00 Uhr
2020 jährt sich in der Geschichte Berlins die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin zum 1. Oktober 1920 zum 100. Male:. Die Hermann-Henselmann-Stiftung nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, sich in mehreren Kolloquien mit Schlüsselthemen der Stadtentwicklung des Großraums Berlin zu befassen. Den Auftakt bildet der Wohnungsbau, der durch die Bildung von Groß Berlin eine öllig neue Grundlage erhielt.
Vor dem Hintergrund der neuen Einheitsgemeinde entstand ein öffentlich kontrollierter Wohnungsbau, der in der Weimarer Republik, in der nationalsozialistischen Zeit und in den Jahrzehnten der Spaltung der Stadt unterschiedlichste Formen annahm. Berlin wurde so zu einem einzigartigen Labor eines nicht-privaten Wohnungsbaus – Erfahrungen, die heute weitgehend vergessen sind.
Bereits 2012 hatte die Hermann-Henselmann-Stiftung den 150. Jahrestag des Hobrecht-Plans zum Anlass genommen, mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen die Wohnungsfrage zu thematisieren. Die Situation hat sich seither weiter zugespitzt. Angesichts des dynamischen Bevölkerungszuwachses und der veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen sind dringend neue Strategien des Wohnungsbaus gefragt. Lernen aus der Geschichte und von Anderen, Qualität auch bei hoher Quantität anstreben und eine dem 21. Jahrhundert angemessene Bau- und Planungskultur entwickeln – das sind die Leitperspektiven, denen das 12. Kolloquium der Hermann-Henselmann-Stiftung nachgehen soll.
Vorläufiges Programm (Änderungen noch vorbehalten):
10.00 Uhr: Begrüßung durch Andreas Henselmann (Hermann-Henselmann-Stiftung)
Grußwort Berlin/Brandenburg: Senator Andreas Geisel/Ministerin Kathrin Schneider
10.30 Uhr:
I. 100 Jahre Groß-Berlin – Historische Leistung und Herausforderung für die Zukunft
– Groß-Berlin: Ein Jahrhundertereignis, Prof. Dr. Harald Bodenschatz
– Re-Strukturierung einer Stadt-Region, Prof. Dr. Klaus Brake
Rückfragen und Diskussion
11.30 Uhr: Groß-Berlin und die Wohnungsfrage
Dr. Thomas Flierl
Rückfragen und Diskussion
12.00 Uhr
II. Die Zäsur 1920: Andere Wege zur Lösung der Wohnungsfrage für Groß-Berlin
Politik – Träger – Finanzierung – Leitbilder – Modellprojekte – Raumkulisse/Standorte
– Gemeinnütziger Wohnungsbau bis 1933, Dr. Celina Kress
– Volksgemeinschafts-Wohnungsbau in der Nazi-Zeit, Dr. Jo Sollich, Architekt
Rückfragen und Diskussion
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr
III. Öffentlich gestalteter Wohnungsbau nach dem II. Weltkrieg
Politik – Träger – Finanzierung – Leitbilder – Modellprojekte- Raumkulisse/Standorte
– Sozialer Massenwohnungsbau in Berlin West, Dr. Cordelia Polinna
– Sozialer Massenwohnungsbau in Berlin Ost Dr. Christina Lindemann
– Öffentlich gestalteter Wohnungsbau in anderen europäischen Großstadtregionen
* London, Prof. Maren Harnack
* Moskau, Dr. Philipp Meuser
* Paris, Dr. Denis Bocquet
* Wien, Prof. Stefan Gruber
Rückfragen und Diskussion
16.15 Uhr Kaffeepause
16.45 Uhr
IV. Berlin seit 1990: ohne Verarbeitung?
– Zur gesellschaftspolitischen Dimension, Dr. Andrej Holm
– Zur stadträumlichen Dimension, Ephraim Gothe
17.30 Uhr
V. Leitlinien für eine neue Wohnungs(bau)politik in der Großstadtregion: Reformulierung der Rolle der öffentlichen Hand
– Zwischen-Resumee, Katrin Lompscher
– Einstieg und Moderation, Prof. Dr. Klaus Brake
– Abschlussdiskussion
danach ab ca. 18.30 Uhr
Zeit für Gespräche, Getränke und Imbiss
Die Veranstaltung der Hermann-Henselmann-Stiftung findet mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und in Kooperation mit Helle Panke e.V. und wird gefördert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Kosten: 7,00 Euro / ermäßigt 5,00 Euro. Um Anmeldung wird gebeten: cl@hermann-henselmann-stiftung.de
Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 376 // Niederkirchnerstr. 3-5 // 10117 Berlin