07 Mar 17 // Kaufen, um den Kiez zu erhalten? // SO36 Berlin

Foto: Wikipedia CC BY 2.0

Kaufen, um den Kiez zu erhalten?

Podiumsgespräch des Helle Panke e.V. am 7. März 2017 // 20:00 – 23:00 Uhr

In nahezu allen großen Städten kommt es zu zunehmenden Verdrängungsprozessen. Parallel dazu steigt der politische Handlungsdruck. In Berlin wird nun bei der kommenden Kooperationsveranstaltung von Helle Panke e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und der BVV-Fraktion Die Linke Friedrichshain-Kreuzberg wird es  um regulative Instrumente wie das bezirkliche  Vorkaufsrecht, Milieuschutzgebiet u.a. Möglichkeiten gehen, Mieter*innen und Projekte zu schützen. Viele Betroffene in den Vierteln wollen sich der Logik des Immobilienmarktes nicht unterwerfen. So kommen neben den Verantwortlichen aus der Politik auch Menschen zu Wort, die versuchen, konkret mit ihrem Haus dieser Logik entgegen zu steuern:

Berlin und hier besonders der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sind bei Investoren begehrt. „Berlin gilt spätestens seit 2005 als Trendmetropole“ freut sich das Portal „Immobilienscout24“ und spricht vom „ungebrochenen Reiz des Berliner Immobilienmarktes“. In der Tat mischen hier von der solventen Mittelschichtsfamilie, die eine Eigentumswohnung als Altersvorsorge erwirbt, bis zu institutionellen Anlegern und großen Fonds, die hunderte Wohnungen und Gewerbeobjekte auf einen Schlag kaufen, alle Formen der Immobilieninvestoren mit. Durch den Anstieg der Kaufpreise für Immobilien in Berlin sind die Käufer durch die Marktlogik gezwungen, ganz andere Mieten zu erwirtschaften, als die derzeitigen Mieter bezahlen. Die Vermieter versuchen daher, ihre Mieter auszutauschen. Traf die Verdrängung mittels Modernisierungsmaßnahmen und Zwangsräumungen zuerst vor allem arme Wohnungsmieter, sind nun auch Kleingewerbetreibende, gastronomische Betriebe, Vereine und Kulturprojekte betroffen. Eben jene Orte, die das Viertel zum lebenswerten Kiez machen.

Vor Luxussanierungen und systematischen Entmietungen schützen sollen verschiedene Gesetzgebungen. Während es in anderen Städten zum Teil gelingt, durch Immobilienkäufe mittels des gesetzlichen Vorkaufsrechts innerstädtischen günstigen Wohnraum zu erhalten, erweisen sich in Berlin Verordnungen wie der Milieuschutz, die Mietpreisbremse oder das Vorkaufsrecht durch den Bezirk bislang als wenig erfolgreich.

Auf dem Podium diskutieren:

  • Florian Schmidt (Bezirksstadtrat in Friedrichshain-Kreuzberg für Bauen und Planen)
  • Katrin Lompscher (Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen in Berlin )
  • Simon Fronemann (Seumestraße 14)
  • Pamela Schobeß (Wrangelstraße 66)
  • Hausgemeinschaft Friedel 54
  • Moderation: Dr. Andrej Holm

Kosten: 2,00 Euro / ermäßigt 1,00 Euro

S036 // Oranienstraße 190 // 10999 Berlin

>> mehr Informationen HIER

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