Marx, die Grundrente und Gentrifizierung
Satellitenseminar der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Bernd Belina am 15. Dezember 2015 // 19:00 Uhr
Seit 2006 organisiert die Rosa-Luxemburg-Stiftung «Kapital»-Lektürekurse. In wöchentlichen Treffen wird das Hauptwerk «Das Kapital» von Karl Marx gemeinsam diskutiert. TeamerInnen strukturieren die Sitzungen, die TeilnehmerInnen stellen die gelesenen Textabschnitte kurz vor. Um die «Kapital»-Lektüre herum kreisen übers Jahr verteilt verschiedene «Satellitenseminare». Hier werden ausgewählte Probleme und Fragen zum «Kapital» und darüber hinaus erörtert und vertieft. Zum Jahresabschluss wird Bernd Belina (Goethe Universtität Frankfurt a.M.) zu Gast sein und sich in seinem Vortrag der Frage widmen: Kann Marx etwas zum Thema Gentrifizierung beisteuern?
Konflikte um Grund und Boden sind in die Städte zurückgekehrt. Mieterproteste gegen die Verdrängung aus der Innenstadt und Menschenblockaden gegen Zwangsräumungen – die städtischen Kämpfe haben zunehmend existenziellen Charakter und sind begleitet von Diskussionen über Gentrifizierung, von städtischen Großbauprojekten und der Warnung vor einer Immobilienblase. Aber was ist das?
Ohne ein Verständnis der Inwertsetzung von Grund und Boden sind diese Konflikte kaum zu verstehen. Was sagt Karl Marx dazu im dritten Band des «Kapitals»? Hatte er dabei die kapitalistische Verstädterung im Blick? Oder hielt er sie für ein parasitäres Überbleibsel des Feudalismus?
Am prominentesten hat der Geograph David Harvey Marx‘ Ausführungen zur Grundrente weiterentwickelt und gezeigt, dass Grund und Boden als fiktives Kapital fungieren. Auch hat er einen Zusammenhang zwischen der Überproduktion an Kapital, Krisen und Immobilienspekulation begründet. Wie sieht dieser aus? Warum hat das Kapital eine räumliche Dimension? Warum sind Klassenkonflikte immer und vor allem städtische Konflikte?
Die Teilnahme ist kostenlos.
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Seminarraum 1, 1. OG, Berlin // Franz-Mehring-Platz 1 // 10243 Berlin
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