Berlin.Welt.Stadt
Konferenz der Bundeszentrale für politische Bildung am 19. Juni 2015 // 13:00 – 22:00 Uhr
In einer eintägigen Tagung widmet sich die Bundeszentrale für politische Bildung der Frage, inwieweit man Berlin als „Global City“ bezeichnen kann. Mit diesem Konzept der Stadtsoziologin Saskia Sassen wird die Konzentration von Steuerungs- und Kontrollfunktionen über globalisierende Finanzwirtschafts-, Dienstleistungs- und Kommunikationsnetzwerke in Großstädten beschrieben. Hierzu wird Saskia Sassen selbst in einem Keynote-Vortrag Stellung beziehen, anschließend werden verschiedene andere lokale, nationale und internationale Expert*innen die Diskussion um die Verortung Berlins im globalen Städtesystem vertiefen. Begleitend wird es Ausstellung und Filmscreenings geben:
Ist Berlin eine „Global City“? Den Begriff prägte die Stadtsoziologin Saskia Sassen, um die zunehmende transnationale Vernetzung von Städten und deren Konkurrenz um Kontrolle der Finanz-, Dienstleistungs- und Kommunikationssektoren zu beschreiben. Auch wenn Berlin sicher kein Steuerungszentrum der internationalen Ökonomie ist wie Frankfurt oder New York, so kann die Stadt als Gegenbeispiel für eine auf Wirtschaftsfaktoren fixierte Definition gelten. Wie Berlins Regierender Bürgermeister in seinen jüngsten Ausführungen zur Bespielung des geplanten Humboldt-Forums unter dem Motto „Welt.Stadt.Berlin“ betont, fließen hier seit Jahrhunderten Ströme von Menschen, Wissen, Politik und Kultur zusammen. Diese Veranstaltung lässt Stimmen aus Kunst, Aktivismus, Wissenschaft und Medien zu Wort kommen, um folgende Fragen kontrovers zu diskutieren: Was bedeutet eine stadtpolitische Ausrichtung auf die Weltstadt-Idee für ihre Bewohner/innen? Welche gesellschaftspolitischen Prozesse, Trends, Akteure, Konflikte treten in Aktion? Welche Rolle kommt der Kunst, den staatlichen Institutionen, politischem Aktivismus aber auch alltäglichen Praktiken des Zusammenlebens zu?
Programm
13:00 Begrüßung
- Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung)
13:15 – 14:30 Keynote und Kommentierung
- Saskia Sassen (Columbia University, New York): „Wem gehört die Global City?“
- Michael Sontheimer (Berlin): Kommentar – „Berlin: Früher arm aber sexy, jetzt reich aber langweilig“
- Einführung und Moderation: Julia Roth (Universität Bielefeld)
14:30 – 15:30 Pause
- Ausstellung: „No-Humboldt Box“ Kuratiert von Andreas Siekman (angefragt)
15:30-17:00 Podium1: „Berlin: Arm,aber?“
- Alexa Färber (Hafen City Universität, Hamburg): „Aber, weil, trotzdem: Wie Scheitern in Berlin zur Ressource wurde“
- Florian Wüst (Haben und Brauchen, Berlin): „Kunst kommt von Machen“
- Kanishka Goonewardena (University of Toronto, Canada) „Branding Berlin. Politik, Ökonomie, Ideologie“
- Moderation: Laura Kemmer(Hamburg)
17:00-18:00 Pause
- Ausstellung: „Aufwertung, Verdrängung und Widerstand in Kreuzberg. Ein kollektives Kartierungsprojekt“ (Kollektiv Orangotango)
18:00-19.30 Podium 2: „WOHNStadt Berlin“
- Andrej Holm (Humboldt Universität Berlin) „Wer bewohnt die „Gobal City? Aufwertung, Verdrängung und Widerstand in Berlin“
- Ulrike Hamman und Susanna Raab (Berliner Mietervolksentscheid) „Hegemonie-Kämpfe und Direkte Demokratie“
- Andrea Steinke (Freie Universität Berlin) „Kirche als stadtpolitische Akteurin in Berlin – Bleiberecht und Wohnraum“
- Maximilian Görlich (Berlin) „Der Refugee Strike und Recht auf Wohnraum“
- Moderation: Frank Müller (Universidade Federal, Rio de Janeiro)
19:30 – ca. 22:00 Abschlusskonzert, Publikumsdiskussion und Ausklang
- mit Odaymara Cuesta und Olivia Prendes
- Einführung und Moderation: Julia Roth
Die Tagung wird simultan Deutsch-Englisch gedolmetscht. Teilnahmegebühr: keine
.HBC Berlin (ehemaliges Haus Ungarn) // Karl-Liebknechtstraße 9 // 10178 Berlin
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