Ein Abend zum Roten Wien
Diskussionsabend der Jungen Panke am Montag, den 24 November 2014 im Monarch // 20:00 Uhr
Wien gilt heutzutage als eine der Mieterfreundlichsten Städte Europas. Die Ursache hierfür liegt an einer weit zurückreichenden Tradition städtischen Wohnungsbaus, der in der Zeit nach Beendigung des zweiten Weltkriegs mit dem Roten Wien begann. Die Errichtung von Wohnungen folgte einer ganz bestimmten Ideologie „Besseres Wohnen führt zu besseren Menschen“. An das Rote Wien möchte der heutige Junge-Panke-Abend im Monarch erinnern. Hierzu wird Einsteiger-Referate und Kulturbeiträge in lockerer Bar-Atmosphäre am Kottbusser Tor geben:
Am 4. Mai 1919 begann in Wien die mehrjährige Zeitspanne, die als Rotes Wien in die Geschichte einging. Nach dem 1. Weltkrieg und mit der 1. Österreichischen Republik gewann die Sozialdemokratische Arbeiterpartei die Gemeinderatswahl und versuchte trotz widrigster Umstände im Gegebenen möglichst viele Elemente einer sozialistischen Gesellschaft zu verwirklichen. Es entstand beispielsweise ein sozialer Wohnungsbau, der dafür sorgt, dass bis heute Wien die mieterfreundlichste Hauptstadt Europas ist. Begleitet wurde das Rote Wien theoretisch mit dem Austromarxismus. Dieses Spielfeld marxistischer Theoriebildung war Ideengeber linkssozialistischer Theorieproduktion, welche nach dem Faschismus wieder aufgenommen wurde. 1934 wurde das Rote Wien, wie so viele linke Versuche die Gesellschaft in eine menschliche zu verwandeln, im Blut erstickt. Es begann die Phase des Austrofaschismus.
Mit:
- Andreas Diers (Arbeiterbewegungshistoriker)
- Maja Lorbek (Institut für Architektur der TU Wien)
- Andreas Spechtl (Ja, Panik)
- Moderation: Fabian Kunow
Kosten: 2,00 Euro / ermäßigt 1,00 Euro
Monarch // Skalitzer Str. 134 – 1.Stock // 10999 Berlin