Wer gestaltet die Stadt? Formen kritischer Stadtforschung und Raumpraxis
Konferenz der KISD am 27. November 2014 // 9:30 – 18:00 Uhr
Am 27. November 2014 lädt die Köln International School of Design KISD der Fachhochschule Köln zum öffentlichen Symposium Wer gestaltet die Stadt? Formen kritischer Stadtforschung und Raumpraxis ein. Aus verschiedenen disziplinären Perspektiven werden sich Wissenschaftler/innen und Gestalter/innen an diesem Tag mit der Bedeutung ungeplanter Strukturen und informeller Prozesse für die Entwicklung von Stadt auseinandersetzen und die hieraus entstehenden Folgen und Chancen für Design und Architektur diskutieren.
Nicht nur in den Städten des globalen Südens, sondern auch in denen des globalen Nordens werden Modelle eines informellen Urbanismus erprobt, die zunächst eine Gegenposition zur offiziellen Stadtplanung einnehmen. Gerade im technologisch beschleunigten, digital durchwirkten Raum werden die Möglichkeiten für eine neue Form von urbanem Leben entdeckt: die Rückeroberung der Stadt durch einen „Urbanismus von unten“, durch „Guerilla Gardening“, „Urban Gaming“ und andere Modelle, die auf globale Herausforderungen und städtische Defizite reagieren. Manche dieser Phänomene und Aktivitäten rücken mittlerweile nahe an die offizielle Stadtplanung heran. In vielen Städten wird das Potenzial des informellen Handelns zivilgesellschaftlicher Akteure für den permanenten Prozess der Produktion städtischen Raumes erkannt und eine neue Form von bottom-up design gefördert.
Was können jene Disziplinen, die sich seit jeher mit der Gestaltung der urbanen Umwelt befassen, von diesen neuen Formen von Stadtaneignung und -gebrauch lernen? Welche Chancen ergeben sich für die Vorstellung und Entwicklung von Stadt, wenn Design und Architektur nicht länger als Ergebnisse kontrollierter, formalisierter und ausschließlich marktorientierter Planungen verstanden werden, sondern als kommunikative und räumliche Prozesse, die Konflikte produktiv werden lassen? Wenn Gestaltung eine Auseinandersetzung darüber anstößt, in welcher Gesellschaft man leben möchte, welche Prioritäten diese Gesellschaft setzt, in welchen Räumen sie sich treffen möchte, was für sie „privat“ und was „öffentlich“ bedeutet, und wie die Räume hierfür aussehen könnten?
Fachübergreifend diskutieren Forscher/innen aus den Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Design und Architektur, wie Gestaltung zu einem Experimentierfeld für die Entwicklung einer vielfältig deutbaren und programmoffenen Stadt werden kann, und wie Design und Architektur als kritische Stadtforschung und Raumpraxis verstanden und etabliert werden können.
PROGRAMM
ab 8:30 Uhr | Registrierung |
09:30 Uhr | Begrüßung und Einführung: Carolin Höfler und Andreas Wrede (KISD) Grußwort der Vizepräsidentin: Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (FH Köln) |
09:45 Uhr | Stephan Willinger (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn): Informeller Urbanismus. Ein anderer Blick auf Stadtentwicklung |
10:30 Uhr | Chris Schroeer-Heiermann (Fakultät für Architektur, FH Köln): Städtischer Wiederaufbau nach dem Hurrikan Katrina |
11:15 | Kaffeepause |
11:30 Uhr | Boris Sieverts (Büro für Städtereisen, Köln): Das Wunder von La Cayolle |
12:15 Uhr | Alexander Follmann (Geographisches Institut, Universität zu Köln): Das soll ein Garten sein? Der Gemeinschaftsgarten Kölner NeuLand als urbane Allmende und sein (möglicher) Beitrag zur Stadtentwicklung |
13:00 Uhr | Mittagspause |
14:00 Uhr | Andrea Hofmann (raumlabor, Berlin): Acting in public |
14:45 Uhr | Sebastian Bührig (Urban Design, HafenCity Universität Hamburg) Mit weiten Augen zuhören |
15:30 Uhr | Kaffeepause |
15:45 Uhr | Oliver Märker (Zebralog, Berlin/Bonn): Elektronische Partizipation – die Bürger als Berater? |
16:30 Uhr | Anna Wildhack und Johannes Bouchain (The Next Network, Hamburg): Gemeinsam Stadt machen – von Bürger-Ideen zu Bürger-Projekten |
17:15 Uhr | Abschluss |
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung HIER Köln Internation School of Design (KISD) // Ubierring 40 // 50678 Köln >> mehr Informationen HIER