23 & 24 Oct 14 // METABOLISCHE THERAPIEN ZUR REPARATUR VON STADT-WIRKLICHKEIT // AdK Berlin

METABOLISCHE THERAPIEN ZUR REPARATUR VON STADT-WIRKLICHKEIT – Vom Paradigmenverfall zum Paradigmenwechsel

Symposium vom 23. und 24. Oktober 2014 an der Akademie der Künste Berlin

Das Programm „Schwindel der Wirklichkeit“ beschäftigt sich in einer Ausstellung, verschiedenen Veranstaltungen und als „Metabolisches Büro zur Reparatur von Wirklichkeit“ mit den Themen Globalisierung, Immobilienblasen und die Konsequenzen für die Stadtentwicklung. Im Rahmen dessen findet nun am kommenden Wochenende ein zweitägiges Symposium an der Akademie der Künste Berlin statt, bei dem Gäste verschiedener Disziplinen und Arbeitsbereiche die drängenden Fragen einer immer immobilienwirtschaftlich funktionierenden Stadtentwicklung diskutieren werden.

Während sich Stadtbewohner, Entwickler, Stadtplaner und Architekten über die Erscheinungsbilder des öffentlichen Raums und der Fassaden streiten und die Debatten immer noch in der Stilkritik des 19. Jahrhunderts verharren, haben sich die Grundlagen der Stadtentwicklung seit der Jahrtausendwende komplett verändert. Die Finanzkrise von 2008, die dadurch ausgelöste tiefgreifende Vertrauenskrise in die Finanzwirtschaft, die lockere Geldmarktpolitik der Zentralbanken und das Trockenlegen von Steueroasen haben weltweit dazu geführt, dass Immobilien zunehmend als sichere Anlage betrachtet werden.

Wird also eine Stadt wie Berlin zu einem Frankfurt am Main des 21. Jahrhunderts? Zu einer Stadt, in der Entmietungstrupps unterwegs sein werden, um alteingesessene Mieter psychologisch zu „betreuen“, ihnen sukzessiv Strom, Wasser und Gas abzudrehen, Fenster zuzumauern, sie mit potenziellen Käufern zu traktieren? Oder über ganz gesetzliche Methoden und legale Mietsteigerungen ein Haus zu entmieten? Wie sinnvoll ist es für ein urbanes Leben und für das soziale Gefüge einer Stadt, Wohnungen an Anleger zu verkaufen, die nur ab und an für ein längeres Wochenende in ihr übernachten? Das zweitägige Symposium behandelt den Verfall der alten Paradigmen und schlägt neue Paradigmen und Leitbilder vor.

PROGRAMM

Donnerstag, 23. Oktober 2014

1. Die globale Immobilienblase – Diagnose eines Paradigmenverfalls – 19:00 Uhr

  • Michael Bräuer, Begrüßung durch den Direktor der Sektion Baukunst der Akademie der Künste
  • Mira Bar-Hillel, Journalistin, London (in Englisch)
  • Stefan Weber (Vorsitzender des Vorstandes der SAB, Sächsische AufbauBank, Dresden)
  • Gerd Hille (Vorstandsvorsitzender der LBBW Immobilien GmbH, Stuttgart)
  • Im Anschluss Diskussion mit Thomas Sieverts (Stadtplaner, München) und Wilfried Wang
    (Architekt und Architekturkritiker, Berlin)

Freitag, 24. Oktober 2014

2. Paradigmenwechsel

2.1. Regionale Diagnosen (in Englisch) – 17:00 Uhr

  • London: Mira Bar-Hillel (Journalistin, London)
  • Istanbul: Tuncer Çakmakli (Architekt, Istanbul)
  • São Paulo: Barbara Hoidn (Architektin, Berlin)
  • Berlin: Cordelia Polinna (Stadtplanerin, Berlin)
  • Im Anschluss Diskussion mit Wilfried Wang (Architekt und Architekturkritiker, Berlin)

2.2. Therapien (in Deutsch) – 20:00 Uhr

  • Wie wohnen? Andrej Holm (Stadtsoziologe, Berlin)
  • Mieten oder kaufen? Theresa Keilhacker (Architektin, Berlin)
  • Umbauen oder neu bauen? Niklas Maak (Journalist und Publizist, Berlin)
  • Wie wachsen? Engelbert Lütke Daldrup (Staatssekretär, Senatsverwaltung für
    Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin)
  • Im Anschluss Diskussion mit Laura Weißmüller (Journalistin, München)

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten an: schwindelderwirklichkeit[at]bureau-n.de

Akademie der Künste // Hanseatenweg 10 // 10557 Berlin

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