16 Aug 14 // Oberschöneweide: Aufwertung, Neonazis und Stigmatisierung eines Stadtteils // Kritische Geographie Berlin

Oberschöneweide: Aufwertung, Neonazis und Stigmatisierung eines Stadtteils

Kiezspaziergang der Kritischen Geographie am Samstag, den 16. August 2014 in Berlin // 14:00 Uhr

Die Kritische Geographie Berlin veranstaltet auch in diesem Sommer einmal im Monat einen Kiezspaziergang an immer andere Orte in Berlin und Umgebung, die sich mit Themen kritischer geographische Stadtforschung auseinandersetzen. Nach den ersten drei Exkursionen –  ein Dérive sowie Touren nach Marzahn-Hellersdorf und Potsdam – geht es am kommenden Samstag nach Oberschöneweide. Thomas Bürk wird bei einem zweieinhalbstündigen Rundgang die Geschichte und jüngsten Entwicklungen des Stadtteils näher bringen, der in jüngster Zeit immer wieder als rechtradikal dominiert stigmatisiert erscheint. Beginnend und endend an einem der lokalern Brennpunkte der gegenwärtigen Neonazipräsenz, dem S-Bahnhof Schöneweide und der daran anschließenden Brückenstrasse und wird sich dann auf dem Weg zu den neuen Hoffnungsträgern der lokalen Entwicklung (Industriesalon, HTW) mit den sozialräumlichen Veränderungen im Stadtteil beschäftigen.

Der Berliner Stadtteil steht seit den Anfängen der Industrialisierung Berlins bis zum Ende der DDR synonym für Fabriken und Industrieproduktion der Elektrotechnik und metallverarbeitende Industrie. Heute ist Schöneweide durch die Folgen der seit 1990 einsetzenden Deindustrialisierung und einer sozialräumlichen Peripherisierung des Stadtteils gekennzeichnet. Große Teile der ehemaligen Industrieareale liegen noch brach bzw. sind von Leerstand gekennzeichnet. Gleichzeitig wurden Wohnungen im Rahmen von Sanierungsförderung modernisiert oder durch Neubauten ergänzt. Die hier entstandenen renovierten Altbauwohnungen können teuer vermietet werden bzw. wurden in Eigentumswohnungen umgewandelt. Diese städtebauliche Entwicklung der einerseits innenstadtnahen attraktiven Wohnlage und der punktuellen baulichen Aufwertung des Viertels, sowie der bisher meist ungeklärten Nachnutzung der großer Industriebrachen, wird flankiert durch eine (temporär unterschiedlich) starke Präsenz rechtsradikaler AktivistInnen und neonazistischer Treffpunkte. Deren Anwesenheit in einzelnen Straßenzügen (und die Wahlergebnisse zugunsten der NPD) haben Teilen des Stadtviertels den Ruf eines rechtsradikal dominierten „Angstraumes“ und einer „national befreiten Zone“ eingebracht. Dieser einseitigen, vor allem medial vorgenommenen Darstellung des Stadtteils, werden von vielen lokal Engagierten Formen der Stigmatisierungsabwehr und die Hoffnung auf eine weitere soziale und bauliche Aufwertung entgegengesetzt.

Der Umkostenbeitrag beträgt 2,50 €, für Mitglieder der Naturfreunde frei.

S-Bhf Schöneweide // Michael-Brückner-Straße // 12439 Potsdam

>> mehr Informationen HIER

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