Planung und Aneignung urbaner Freiräume im deutsch-deutschen Vergleich (1945-1990)
Symposium am Center for Metropolitan Studies Berlin am 29 November 2013 // 9:30 – 16:00 Uhr
Achtung! – Neuer Ort: Center for Metropolitan Studies (CMS) der Technischen Universität Berlin
10623 Berlin, Hardenbergstraße 16-18, Raum 103 (1. Stock)
Das IRS Leibniz Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung in Erkner bei Berlin lädt nächste Woche zu einem Tagessymposium zum historischen Aufarbeitung zu Planung und Aneignung von städtische Freiräumen. Nicht zuletzt aufgrund der vielen neueren Protestereignisse in vielen Großstädten Europas und Nahen Osten rückt der öffentliche Raum immer mehr in den Fokus wissenschaftlichen Interesses. Bei der Tagung sollen neben neueren Fragestellungen auch Zwischenergebnisse eines Forschungsprojekts des IRS in 20-minütigen Referaten vorgestellt und durch profilierte Experten kommentiert:
Städtische Freiräume sind durch die aktuellen Proteste in Kairo und Istanbul als Brennpunkte politischer Auseinandersetzung wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Ihre Bedeutung als Schauplatz der Artikulation gesellschaftlicher Konflikte und Anliegen hat sich auch historisch vielfach gezeigt, so etwa gegen Ende der DDR in Leipzig und Berlin. Im städtischen Alltag dienen Freiräume als Freizeit- und Erholungsraum, Repräsentationsraum staatlicher Herrschaft, Ort vielfältiger Begegnungen oder auch des Konsums. Ihre multiplen Bedeutungen und Funktionen werden durch ihre planerische und physische Gestaltung ebenso geprägt wie durch eigensinnige Praktiken der Aneignung. Am Beispiel von großen Stadtplätzen und Fußgängerzonen in Ost- und Westdeutschland geht dieser Workshop den Wechselwirkungen und Zusammenhängen zwischen Planung, Umbau, Nutzung und Aneignung öffentlicher Freiräume nach.
Dabei stehen folgende Fragestellungen und methodische Herausforderungen der Erforschung städtischer Freiräume im deutsch-deutschen Vergleich zur Diskussion, die vorrangig in historischer Perspektive geführt werden soll:
- Wie wirkten planerische Leitbilder bei der Anlage städtischer Freiräume in Ost und West auf deren Gestaltung, welche Nutzungsvorstellungen und -potentiale wurden damit vorentworfen?
- Welche Interessengruppen – von politischen Gremien und wirtschaftlichen Akteuren bis hin zu beruflichen Netzwerken von Planern – prägten die Gestaltung der Freiräume, welche Varianten lassen sich von Stadt zu Stadt beobachten?
- Welche Öffentlichkeiten konstituierten urbane Freiräume in beiden deutschen Staaten?
- Welche gesellschaftlichen Konflikte wurden in diesen öffentlichen Freiräumen ausgetragen? Welche gesellschaftlichen Macht- bzw. Herrschaftsmechanismen waren dabei wirksam?
- Wie lässt sich alltägliche Aneignung in historischer Perspektive untersuchen, welche Quellenbestände und erprobten methodischen Zugriffe stehen dafür zur Verfügung?
Programm:
9:30 Uhr Christoph Bernhardt (IRS Erkner/TU Berlin): Begrüßung und Einführung
10:00 Uhr Gerd Kuhn (Universität Stuttgart): Zum Bedeutungswandel städtischer Freiräume. Planung, Gestaltung und Aneignung
10:50 Uhr
Sylvia Necker (IRS Erkner): Konsum als räumliches Erlebnis.
Die Gestaltung von Fußgängerzonen im deutsch-deutschen Vergleich
- Kommentar: Adelheid von Saldern (Universität Hannover)
11:40 Uhr Sandra Huning (TU Dortmund): Öffentlicher Raum und politische Partizipation
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Harald Engler (IRS Erkner): Zwischen „Alexverbot“ und „Wasserklops“ – Gestaltung und subkulturelle Aneignung von Alexanderplatz und Breitscheidplatz in der urbanen Systemkonkurrenz Ost- und West-Berlins
- Kommentar: Sebastian Haumann (TU Darmstadt)
14:20 Uhr Emmanuel Droit (Université Rennes): „Peer Groups“ im öffentlichen Raum der DDR: Von der Stigmatisierung zur Anerkennung?
15:10 Uhr Schlussdiskussion
Wegen begrenzter räumlicher Kapazitäten wird um Anmeldung per E-Mail bis 20. November 2013 unter geral[at]irs-net.de gebeten.
Center for Metropolitan Studies (CMS) der Technischen Universität Berlin // Hardenbergstraße 16-18, Raum 103 (1. Stock) // 10623 Berlin
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Achtung: Die oben angekündigte Veranstaltung findet nicht im IRS Erkner statt, sondern Tagungsort ist
Center for Metropolitan Studies (CMS) an der Technischen Universität Berlin
Hardenbergstraße 16-18, Raum 103 (1. Stock)