20 & 21 APR 12 // Soziale Bewegungen in der Stadt // Hamburg

Soziale Bewegungen in der Stadt – städtische soziale Bewegungen

Tagung der Sektionen Stadt- und Regionalsoziologie und Soziale Probleme und soziale Kontrolle der DGS // 20. & 21. April 2012 // Hamburg

In Kooperation mit dem Institut für Kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg befasst sich die Tagung der DGS-Sektionen Stadt- und Regionalsoziologie und Soziale Probleme und soziale Kontrolle mit dem Phänomen der sozialen Bewegungen in der Stadt. Wie sehen urbane Proteste aus? Wer fordert ein Recht auf Stadt? Aus dem Call for Paper:

Für Eric Hobsbawm sind Großstädte seit ihrem Entstehen für soziale Proteste geradezu prädestiniert, weil dort „Arme dicht beieinander wohnen“ und sie „Sitz der Macht“ sind. Neben spezifischen sozialen Beziehungen und Herrschaftsverhältnissen kommen auch die räumlichen Strukturen der Stadt und die physische Nähe der Akteure und Akteurinnen in den Blick, die für die Mobilisierungsfähigkeit und auch die Wirksamkeit städtischer Proteste von zentraler Bedeutung sein können. Großstädte sind wieder zu Orten sozialer Bewegungen geworden. Mit Slogans wie „oben bleiben“ (Stuttgart) oder „Recht auf Stadt“ (Hamburg) artikuliert sich heute auf unterschiedliche Weise ein Protest, der auf sich verändernde urbane Realitäten Bezug nimmt und dabei eine breite öffentliche und mediale Resonanz findet.

Mit den zwei populären Beispielen lassen sich die Eckpunkte eines weiten Spektrums städtischer Bewegungen veranschaulichen: Auf der einen Seite versucht in Stuttgart eine breite Koalition, ein Großprojekt zu verhindern, von dessen Nutzen die Bürger und Bürgerinnen nicht überzeugt werden konnten, auf der anderen Seite ist in Hamburg ein Netzwerk von über 40 Initiativen entstanden, die vom autonomen Protest gegen Gentrification in St. Pauli bis zur Initiative zum Erhalt des Altonaer Museums reichen und zusammen unter dem von Henri Lefèbvre in den sechziger Jahren formulierten Slogan vom „Recht auf Stadt“ die dominierende Hamburger Stadtpolitik der „wachsenden Stadt“ in Frage stellen.

Die Vielfalt von Themen, Anlässen, Akteurskonstellationen und Protestformen hat eine Unübersichtlichkeit geschaffen, die eine theoretische und politische Einordnung der sozialen Bewegungen schwierig macht. Städtische Bewegungen thematisieren sowohl Fragen sozialer Marginalisierung, Verdrängung und Ausgrenzung als auch vielfältige Aspekte des städtischen Lebens von der Gestaltung des öffentlichen Raums bis hin zur Verteidigung des lieb gewordenen Quartiers gegen ausländische Touristen und Touristinnen. Eher marginal erscheinende Initiativen wie solche für eine „barrierefrei Stadt“ oder auch Gagfah-Proteste stehen heute neben (ehemaligen) Mietboykott- oder Hausbesetzungsbewegungen, Anti-Gentrifizierungs-Kämpfen, „NOlympics- Kampagnen“ (Berlin 1993, München 2018) sowie „Community Garden-“ und „Not-In-My- Backyard (NIMBY)“-Initiativen.

Universtität Hamburg // „Pferdestall“ – Allendeplatz 1 // Raum 250

>> mehr Informationen PROGRAMM (PDF)

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